Vorgeschichte100.000 Jahre Menschheitsgeschichte spiegeln sich in den Funden aus der Region um Nürnberg. Mit Originalfunden, Dioramen und lebensgroßen Figuren rekonstruieren wir das Leben in der Vorzeit. Sie ermöglichen die Begegnung mit den Menschen aus verschiedenen Epochen.
Alt- und Mittelsteinzeit:
Die ersten Menschen in unserer Gegend lebten unter harten klimatischen Bedingungen während der letzten Eiszeit. Sie ernährten sich vom Sammeln wilder Pflanzen und von der Jagd auf Tiere, die damals in großen Herden die offenen Steppen durchzogen. Der Faustkeil ist das erste Universalwerkzeug der Menschheit. Die Ausstellung zeigt das Leben der eiszeitlichen Jäger auf der Frankenalb und ihre Umwelt anhand der bekannten Fundstellen Hunas, Hohler Fels und Petershöhle. Jungsteinzeit: Mit einer fortschreitenden Klimaverbesserung beginnen die Menschen sesshaft zu werden, sie bauen Häuser, bestellen Felder, züchten Vieh. Zahlreiche Erfindungen wie z.B. die Töpferei oder die Anfertigung von geschliffenen Steinwerkzeugen in Form von Äxten und Beilen kennzeichnen diese Epoche. Die Ergebnisse einer Ausgrabung bei Landersdorf im südlichen Mittelfranken geben einen Einblick in eine Siedlung der Chamer Gruppe aus der Zeit um 3000 v.Chr.
Bronzezeit:
Die Entdeckung neuer Materialien und Techniken führt in ein neues, goldenes Zeitalter. Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, ist wie Gold glänzend und eignet sich gut für die Herstellung von Geräten, Schmuck und Waffen. Das Schwert von Hammer ist ein Musterbeispiel für weiträumige Kontakte in der Bronzezeit, besitzt es doch einen Schwertgriff wie ein mykenisches Schwert, aber eine typisch einheimische Klingenform. Eine Erfindung der Bronzezeit ist das Recycling von Altmetall, wie die Hortfunde von Henfenfeld und Nürnberg- Das Bronzeschwert von Unterkrumbach wurde in einer Quelle niedergelegt und deutet wohl auf eine kultische Handlung hin. Eine Besonderheit ist hier die Verwendung von Eisen als Verzierung am Schwertgriff.
Eisenzeit:
Das Eisen wird zum wichtigsten Werkstoff dieser Epoche, die mit den Kelten in einen direkten Bezug gesetzt werden kann. Die schon in der Bronzezeit feststellbaren sozialen Unterschiede treten noch deutlicher in Erscheinung. Der Reichtum einer Oberschicht kommt in prunkvollen Grabausstattungen zum Ausdruck. Bei Gaisheim bestattete man einen Mann mit Schwert, Wagen und Tongefäßen für seine Fahrt ins Jenseits. Zu sehen ist die Rekonstruktion dieses vierrädrigen Wagens. Er ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde in der Sammlung der Naturhistorischen Gesellschaft neben den bekannten Terrakotten des Reiterleins von Speikernund dem Schalenpferd von der Beckerslohe. Die große Schmuckausstattung der Frau von Kirchenreinbach mit dem Ringgehänge lässt weitreichende Verbindungen in den österreichischen Alpenraum erkennen. NHG-Abteilung: Vorgeschichte |