Naturhistorisches Museum Nürnberg

Sonderaus­stellung



Ausstellung im Foyer des Museums

Gegen das Böse – für das Gute. Amulette, Talismane, Glücksbringer

10. November 2024 bis 18.Mai 2025
Sonderausstellung der Abteilung Vorgeschichte und Ethnologie im Foyer des Museums



Der Versuch, das unberechenbare Schicksal zu beeinflussen, ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Welche Vorstellungen liegen dabei zu Grunde? Der Glaube an eine Wirksamkeit magischer Hilfsmittel wie beispielsweise Amulett, Talisman bzw. Glücksbringer beruht auf traditioneller Überlieferung. Diesen angenommenen Ursachen, Kräften und sich daraus ergebenden Maßnahmen soll in dieser Ausstellung anhand vieler Beispiele nachgegangen werden.

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Weltweit versucht der Mensch, durch magische Gegenstände das Unheil von sich fern zu halten und das Glück an sich zu ziehen. Aber war das schon immer so? Geläufige Amulette, Talismane und Glücksbringer können helfen, manche archäologische Funde zu interpretieren.

Verfolgt man nun die Geschichte der magischen Gegenstände weltweit quer durch frühere Epochen, so gewinnt man den Eindruck, dass die Vorstellung von manipulierbarem Schicksal, regional unabhängig und zeitlos, den allgemeinen Glaubenshintergrund bildet. Darf man also annehmen, dass solche übergreifenden Ideen auch in vorgeschichtlichen Zeiten wirksam waren? Unterschiedliche Beispiele sollen zu Vergleichen anregen.

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Nicht nur in vergangenen und fremden Kulturen gehören Amulette, Talismane zum Alltag. Auch hier und heute sind diese und andere Glücksbringer allgegenwärtig. Selbst mancher aktuelle profane Körperschmuck hat – meist unerkannt – diese magische Herkunft aufzuweisen.

Führungen:
2024: 17.11., 01.12., 15.12.,
2025: 05.01., 19.01., 02.02., 16.02., 02.03., 06.04., 20.04., 04.05.,18.05.
jeweils um 15:00 Uhr

Vorträge:
08.01.2025:
Gegen das Böse – für das Gute. Amulette, Talismane, Glücksbringer
12.02.2025:
Amulette von der Steinzeit bis heute
09.04.2025:
Zauber und Riten gegen Unglück und Übel

Erzählabende (für Erwachsene):
Amulette in Sage und Brauchtum
25.01.2025, 23.03.2025

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Ausstellung im Geologiebereich des Museums

Brachiopoden

Die will ich kennenlernen!

Vom 02. Juni 2024 bis 31. Januar 2025
Sonderausstellung der Abteilung Geologie im Geologie-Bereich des Museums



Ein beliebtes Urlaubsvergnügen ist es, den Strand nach Muscheln abzusuchen. Wobei uns neben Muscheln auch noch viele andere Dinge aus dem Meer in die Hände fallen können, Schnecken, Seeigel, Seesterne, Treibholz und vielleicht auch mal ein Stückchen Bernstein. Unter den Fundstücken werden aber so gut wie nie Brachiopoden sein. Sie sind zwar in allen Weltmeeren vertreten, sind aber von den Muscheln in größere Meerestiefen verdrängt worden, so dass ihre Schalen nur selten an den Strand gespült werden. Da sie auch in den Schulen und in Fernsehdokumentationen so gut wie nie erwähnt werden, sind sie den meisten Menschen unbekannt.

Dabei sind sie in allen Erdzeitaltern zahlreich im Meer vorhanden gewesen. Im Erdaltertum waren sie sogar so individuenreich, dass sie einen Großteil der Meeresfauna ausgemacht haben. Entsprechend sind sie fossil in fast allen Meeresablagerungen zu finden. Fossiliensammler bekommen sie immer wieder mal in die Hände. Sie schenken ihnen aber nur wenig Beachtung, weil sie ihnen meist kleiner und unscheinbarer erscheinen als z.B. fossile Ammoniten, Schnecken und Seeigel.

Tatsächlich sind Brachiopoden genauso interessant und formenreich wie die anderen wirbellosen Meeresbewohner. Deshalb macht es Sinn, sich mal etwas näher mit ihnen zu beschäftigen.

Ihr Name leitet sich ab von griech. brachios = Arm und podes = Füße, also bedeutet ihr Name „Armfüßer“. Der Name ist allerdings nicht sehr glücklich gewählt, da man weder Arme noch einen Fuß bei ihnen entdecken kann. Sie sind allerdings mit zahlreichen, sehr feinen Tentakeln bestückt, mit denen sie sich Wasser zu strudeln können. Diese sind im Innern an einem länglichen, symmetrisch angeordneten Strudelorgan befestigt, dessen Zweige man mit viel gutem Willen als Arme ansehen kann. Da sie zweiklappig wie die Muscheln sind, wurden sie von den frühen Naturgelehrten einfach mit den Muscheln in einen Topf geworfen. Erst nach und nach wurde klar, dass der Aufbau von Brachiopoden grundverschieden von dem der Muscheln ist. Sie besitzen z.B. ein Innenskelett und einen Stiel. Heute stellen die Brachiopoden einen eigenen Stamm im Tierreich dar, der zwar entfernte Verwandtschaftsbeziehungen zu den Moostierchen aber nicht zu den Muscheln hat.

Fossile Brachiopoden kann man in unserer Region – vorwiegend im fränkischen Jura - sehr leicht finden, wenn man beim Wandern den Ackerrand im Auge behält oder wenn man mal die Chance hat in einem Jura-Steinbruch zu klopfen. In der Sonderausstellung wird alles Wissenswerte zu Brachiopoden in anschaulicher Form vermittelt. Mehrere Hundert fossile und auch heute noch vorkommende Brachiopoden vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt dieser Lebewesen.

In einem Begleitheft ist das Grundwissen noch einmal kompakt zusammengestellt. Zudem sind in dieser Broschüre die meisten Brachiopodenarten abgebildet, die man realistischer Weise in unserer Region finden kann, so dass einem Bestimmungsversuch der eigenen Funde nichts mehr im Wege steht (3,00 €; Format:A5, 46 Seiten).

Führungen und Gruppenangebote zur Sonderausstellung finden Sie unter den jeweiligen Rubriken.

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Brachiopode rezent

Terebratalia transversa, rezent, La Jolla, Kalifornien, USA

Brachiopode Devon

Spinatrypa aspera, Devon, Pskov, Russland


Naturhistorisches Museum
Norishalle
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg


Öffnungszeiten:
Dienstag:10-17 Uhr
Mittwoch:10-17 Uhr
Donnerstag:10-17 Uhr
Freitag: 10-20 Uhr
Samstag: 13-17 Uhr
Sonntag:10-17 Uhr
Montag: geschlossen
Feiertage:siehe Infos



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